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HARALD HAUSWALD - DIE NEUE FOTOAUSSTELLUNG IM BUNKER EICHENTHAL

Selbst wer den Namen Harald Hauswald nicht kennt – seine Bilder kennen alle. Die Tristesse der DDR zu fotografieren war keine Kunst, aber Harald Hauswald blickte auch hinter die bröckligen Fassaden, die Ironie seiner Bilder hatte immer auch Wärme, ihre Schonungslosigkeit war nie bloßstellend. Dabei gab es in den 80er Jahren kaum eine Zeit, in der Harald Hauswald nicht von der Stasi observiert wurde. Dass er überleben konnte, verdankt er seinen Freunden: Lutz Rathenow sorgte dafür, dass Harald Hauswald seine Bilder in den Westen verkaufen konnte. Götz-Thomas Wenzel verschaffte ihm die Backstage-Ausweise für die Konzerte von Barclay James Harvest, Bruce Springsteen oder Bob Dylan u.a.. „Mit diesem VIP Status kam Harald viel näher an die Stars ran als die offiziell akkreditierten Fotografen“, sagt Götz-Thomas Wenzel. „Die mussten hinter der Absperrung bleiben.“ Der heutige Chef des Bunkers Eichenthal war für die Organisation dieser Konzerte verantwortlich und konnte sich solche Extravaganzen unter den Augen der Stasi leisten. Für Harald Hauswald war das ein Segen: Diese Bilder konnte er auch bei West-Zeitschriften verkaufen und sich ein unabhängiges Leben sichern.
Diese alte Freundschaft ist der Grund dafür, dass Harald Hausmann dem „Museum der dramatischen Art“ eine weitere spannende Facette hinzufügen wird. Im Hochbunker des ehemaligen Geheimobjektes bei Tribsees werden seine Fotos in der neuen Ausstellung zu sehen sein.

KUNSTGALERIE MIT WERKEN VON MATHIAS GERLACH

Gemälde: Matthias Gerlach - Foto: Götz Thomas Wenzel - Kesselwagen: Unternehmensgruppe Krebs

GASTRONOMISCHE EINRICHTUNG ALS MITROPAKNEIPE

25 JAHRE MAUERFALL
DIE MAUER UNTER DER STADT - WESTLINIEN UNTER OSTBERLIN

1989 stieg Götz Thomas Wenzel zusammen mit dem Fotografen Michael Richter hinunter auf den Bahnhof »Potsdamer Platz« der Nord-Süd-SSBahn. Unter reger Anteilnahme der Wachposten vom Grenzkomando Mitte erkundeten und fotografierten sie jeden Winkel und durchbrachen die vermauerte Infrastruktur der Zwischendecks.
Was sie fanden, führte zu einer Inflation jeglicher superlativen Begrifflichkeiten. Paracelsius-Apotheke, Kaffestuben Potsdamer Platz, Fleurop-Blumenladen, Frisörsalon »Die flinke Jette« und viele andere Einrichtungen verfügten hinter den Vermauerungen noch über ihre fast komplette Inneneinrichtung. Diese Austellung vermitteltdas Gefühl der "gefrorenen Zeit", das die Gestalter des Buches
»Geisterbahnhöfe« (Christoph Links Verlag, 1992) 1989/90 beherrschte.

ÜBER DIE OSTSEE IN DIE FREIHEIT
MARITIME FLUCHTEN AUS DER DDR

Sie segelten, paddelten oder schwammen über die Ostsee, immer begleitet von der Angst um das eigene Leben – die DDR-Ostseeflüchtlinge. Mit abenteuerlichen Mitteln versuchten zwischen 1961 und 1989 über 5.600 DDR-Bürger, über die „unsichtbare Mauer“ in die Freiheit zu gelangen. Ein ausgeklügeltes Überwachungsnetz zwischen Pötenitz und Ahlbeck sollte diese Fluchten verhindern.

Die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit und Selbstbestimmung verlieh Tausenden DDR-Bürgern ungeahnte Kräfte und Ideen. Sie bauten in geheimen Verstecken U-Boote, Aqua-Scooter und andere Fluchtmittel. Andere vertrauten auf ihre Kräfte und schwammen 30 km und mehr.

Nur 913 Menschen erreichten ihr Ziel. Im Netz der Überwachung verfingen sich über 4500 Ostseeflüchtlinge, die meist mehrjährige Haftstrafen zu verbüßen hatten. Mindestens 174 Menschen kamen bei ihrer Flucht über die Ostsee ums Leben. Die bekannten und unbekannten Opfer vor dem Vergessen zu bewahren, ist ein wichtiges Anliegen der Ausstellung.
Die Ausstellung zeigt eine eindrucksvolle Sammlung originaler maritimer Fluchtmittel. Sie schildert sowohl Schicksale von Menschen, denen die Flucht über die Ostsee gelang, als auch von jenen, deren Pläne scheiterten. Außerdem gibt sie Einblicke in das Grenzregime mit dem engen Zusammenspiel von 6. Grenzbrigade Küste, Volksmarine, Staatssicherheit, Zoll und Polizei. Auch zahlreiche zivile Einrichtungen und ein Heer freiwilliger Helfer wirkten dabei mit.
Die Ausstellung wurde vom Verein „Über die Ostsee in die Freiheit“ e.V. erstellt und mit Mitteln der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Mecklenburg-Vorpommern gefördert.

Diese Ausstellung wurde am 1. September 2013 als zeitweilige Sonderausstellung in Eichenthal eröffnet. Durch die lebendige szenische Gestaltung sind die Veranstalter zu der Meinung gelangt, dass die Exposition im Bunker Eichenthal als Mahnmal des Kalten Krieges dauerhaft gezeigt werden sollte.

Öffnungszeiten:
täglich: 10.30 - 18.00 Uhr
letzter Einlass: 17.00 Uhr